Die Dreimasterblume ist ein pflegeleichtes Gewächs, das sich je nach Sorte für den Garten oder als Zimmerpflanze eignet. In der botanischen Fachsprache als Tradescantia bekannt, bietet die Vielfalt an Blüten und Blättern ein großes Spektrum an dekorativen Bereicherungen, die auch ohne grünen Daumen schnell und gut gedeihen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Dreimasterblume hat generell nur geringe Ansprüche.
- Ideale Gewächse für alle, die neu bei der Pflanzenpflege sind oder nur wenig Zeit dafür aufbringen können.
- Generelle Unterscheidung in winterharte und nicht-winterharte Sorten.
- Durch schnelles Wachstum eignet sich die Dreimasterblume gut als Flächendecker.
- Bei gartentauglichen Varianten ist gegebenenfalls eine Wurzelsperre sinnvoll, um die unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden.
- Die interessante Blattfärbung ist ein echter Hingucker in jedem Wohnzimmer.
- Die anspruchslose Tradeskantie benötigt einen hellen Standort mit einigen Stunden direkter Sonne.
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Die beliebtesten Sorten der Dreimasterblume
Grundlegend unterschieden werden Dreimasterblumen, die sich für die Kultur im Garten oder Haus eignen. Frostharte Varianten können ganzjährig im Garten oder von Frühjahr bis Herbst im Kübel im Freien kultiviert werden.
Sorten, die nicht winterhart sind, können als Zimmerpflanzen den Raum verschönern. In der warmen Jahreszeit können sie ebenso auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Damit der richtige Standort gefunden wird, ist bereits bei der Auswahl der Dreimasterblume auf deren Ansprüche zu achten.
Dreimasterblume für das Freiland
Für den Garten beziehungsweise die ganzjährige Pflege im Freien ideal sind unter anderem:
- Garten-Dreimasterblume
- Ohio-Dreimasterblume
- Virginia-Dreimasterblume
Pflege und Standort unterscheiden sich bei diesen nur geringfügig. Dafür sind Blütenfarbe und Erscheinungsbild verschieden.
Garten-Dreimasterblume
Die Garten-Dreimasterblume oder Tradescantia x andersoniana trägt ihren Pflanzort bereits im Namen. Die Gewächse sind frosthart und können daher ganzjährig im Freien verbleiben.
Die Blütenfarben reichen von Weiß und hellem Violett bis hin zu dunklen, satten Violetttönen. Das ist abhängig von der jeweiligen Züchtung.
Zu diesen gehören:
- Concord Grape
- Bilberry Ice
- Innocence
- Zwanenburg Blue
- Blue Stone
- Leonora
Sie unterscheiden sich vor allem in der Blütenfarbe. Die Wuchshöhe reicht von etwa 30 bis 70 Zentimeter.
Ohio-Dreimasterblume
Diese Sorte ist eine verfeinerte Wildart und daher besonders widerstandsfähig. Vor allem Trockenheit erträgt sie lange problemlos. Wird das Gießen häufiger vergessen oder muss aufgrund von Wassermangel begrenzt werden, ist das ein eindeutiger Vorteil.
Das Blau-Violett ist strahlend und leuchtend, wodurch es in jedem Garten zum Blickfang wird.
Virginia-Dreimasterblume
Die Tradescantia virginia ist eine typische Pflanze in Park und Garten. Sie breitet sich von allein schnell und dicht aus, weswegen eine Begrenzung der Wurzeln durchaus sinnvoll sein kann.
Das satte, dunkle Blau-Violett der Blüten ist ein Blickfang. Die langen Blätter erinnern an Schilf und ergänzen die dekorative Optik damit optimal.
Pflege der Freiland-Dreimasterblumen
Die für das Freiland geeigneten Sorten der Dreimasterblume hat nur geringe Ansprüche. Diese sollten für eine reiche Blütenpracht jedoch rundum erfüllt werden.
Substrat
Die Dreimasterblume bevorzugt Substrat, das die folgenden Kriterien erfüllt:
- nährstoffreich
- durchlässig und locker
- humos
Einfache Gartenerde, die mit reifem Kompost angereichert wird, ist erfahrungsgemäß eine gute Wahl. Neigt das Substrat zur Verdichtung, sollte es mit Sand oder Kies aufgelockert werden.
Standort
An lichten und warmen Standorten gedeiht die Dreimasterblume besonders gut und entfaltet ihre volle Blütenpracht. Pralle Mittagssonne sollte möglichst vermieden werden.
Hiervon abgesehen stellt das Gewächs keine Ansprüche an den Pflanzplatz.
Gießen und Düngen
Dreimasterblumen für das Freiland vertragen Trockenheit sehr gut. Lediglich bei sehr hohen Temperaturen und ausbleibendem Niederschlag ist zusätzliches Gießen erforderlich.
Wichtig sind dabei zum einen weiches, kalkarmes Wasser und zum anderen das Vermeiden von Staunässe.
Optimale Quellen für Gießwasser sind:
- gesammeltes Regenwasser
- unbehandeltes Teichwasser
- abgestandenes oder weiches Leitungswasser
Bei der Düngung bieten sich natürliche Mittel, wie reifer Kompost an. Dieser kann im Frühjahr leicht in die oberste Erdschicht eingearbeitet werden, um das Substrat allmählich mit Nährstoffen anzureichern und dadurch die Winterruhe nicht zu stören.
Verschnitt
Dreimasterblumen davon, mehrmals jährlich während der Gartensaison verschnitten zu werden. Empfehlenswert ist es, im Herbst und Frühjahr, verwelkte und vertrocknete Triebe zu entfernen. Zudem ist es sinnvoll, nach der ersten und zweiten Blütezeit, die vertrockneten Blüten abzuschneiden. Hierdurch wird eine unkontrollierte Selbstaussaat vermieden. Zudem wird eine zweite Blüte angeregt, die einen Blickfang im Garten oder Kübel darstellt.
Wichtig ist bei dem Verschnitt der Tradescantia, dass das Schnittwerkzeug sauber und scharf ist. Die Maßnahme an einem trockenen Tag durchzuführen, reduziert das Risiko für einen Befall mit Krankheiten oder Parasiten. Denn die Schnittflächen verschließen sich schneller und bieten somit keine Eintrittspforten mehr.
Überwinterung
Abhängig von der jeweiligen Sorte ist die Dreimasterblume frosttolerant, aber nicht vollständig winterhart.
Als Vorbereitung sollten die oberirdischen Teile daher im Herbst radikal eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden, sobald sie verwelkt sind. Das reduziert die Gefahr für Fäulnis und Krankheiten.
Zusätzlich ist eine Schutzschicht aus Laub und Reisig erforderlich, die Frost von oben fernhält.
Vermehrung
Für die Vermehrung stehen drei Wege zur Verfügung.
Die im Freiland kultivierte Dreimasterblume sät sich selbst aus, wenn die vertrockneten Blüten nicht rechtzeitig abgeschnitten werden.
Die Staude wächst ohne Wurzelsperre zudem immer breiter und kann so größere Flächen bedecken. Bei diesen beiden Varianten handelt es sich allerdings um unkontrollierte Arten der Vermehrung.
Ist das nicht gewünscht, kann eine Teilung der Staude erfolgen. Hierfür wird sie ausgegraben und mit einem sauberen Spaten mittig geteilt. Nach einem kurzen Abtrocknen der Schnittflächen können die so entstandenen Tochterpflanzen an ihrem neuen Standort eingesetzt werden.
Expertentipp
Dreimasterblumen wachsen und gedeihen am besten im Garten, wenn sie sich an dem Standort über längere Zeit etablieren und ein großes Wurzelgeflecht ausbilden können. Häufiges Umsetzen ist daher nicht angeraten.
Dreimasterblumen als Zimmerpflanzen
Zu den für die Zimmerkultur geeigneten Dreimasterblumen gehören:
- Mexikanische Dreimasterblume
- Purpurblättrige Dreimasterblume
- Weißblütiges Gottesauge
- Zebrakraut
Mexikanische Dreimasterblume
Die Mexikanische Dreimasterblume ist eine ideale Ampelpflanze. Aufgrund der intensiven Blattfärbung wird sie auch als Rotblatt bezeichnet.
Die Blüten sind klein und weiß bis zartrosa. Die hängenden, dickfleischigen Triebe behalten ihre Farbe nur, wenn sie möglichst viel Sonne erhalten.
Purpurblättrige Dreimasterblume
Auch ohne Blüten bietet diese Sorte der Dreimasterblume eine ausgesprochen interessante Optik.
Die Oberseite der langen, schmalen Blätter ist grün und kann helle Streifen aufweisen. Die Unterseite erstrahlt hingegen in Purpur und ist damit ein auffälliger Kontrast. Aufgrund der Farbe und Form der Blätter wird diese Züchtung der Dreimasterblume häufig mit dem Drachenbaum verwechselt.
Da die Blätter lang sind und aufrecht stehen, eignet sich die Sorte am besten für stehende Pflanzgefäße.
Weißblütiges Gottesauge
Saftiges Grün, glänzende Blätter und ein dichter Wuchs mit hängenden Ranken machen diese Dreimasterblume zur optimalen Ampelpflanze.
Blüten treten selten und nur unter abgestimmten Pflegebedingungen auf. Sie sind jedoch – wie der Name bereits verrät – weiß.
Pflegeleicht und blickfangend ist das Weißblütige Gottesauge die ideale Pflanze für alle, die eine natürliche Bereicherung ohne viel Aufwand bei der Kultur wünschen.
Zebrakraut
Das Zebrakraut weist eine charakteristische gestreifte Blattfarbe und -musterung auf, was zu der Namensgebung führte. Sie gehört ebenfalls zu den Ampelpflanzen, da die Triebe dekorativ über den Topfrand hängen und problemlos auf die gewünschte Länge gestutzt werden können.
Pflege der Dreimasterblume in Zimmerkultur
Ebenso wie die winterharten Sorten können die Dreimasterblumen für die Zimmerkultur durch ihre geringen Ansprüche überzeugen. Dennoch muss auf einige Punkte geachtet werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Standort
Abhängig von der Sorte sollte der Standort warm und hell oder sogar vollsonnig sein. Schatten vertragen die Pflanzen nicht gut.
Substrat
Durchlässig, nährstoffreich und humos sollte das Substrat für die Dreimasterblume sein. Blumenerde versetzt mit Sand und Rindenstücken erfüllt diese Anforderungen. Zur Vorbeugung von Staunässe empfiehlt es sich, eine Drainageschicht am Boden des Pflanzgefäßes einzubringen.
Gießen und Düngen
Ebenso wie im Freiland gilt: Trockenheit kann die Dreimasterblume besser vertragen als Staunässe. Das Gießen sollte daher abgestimmt und sparsam erfolgen.
Durchgehend leicht feuchtes Substrat ist optimal. Die oberste Schicht sollte vor einer erneuten Wassergabe jedoch abtrocknen können.
Zu verwenden ist kalkarmes Wasser. Entspricht das Leitungswasser diesem Anspruch nicht, sollte es für eine Woche abstehen. Alternativ kann Regenwasser gesammelt, Leitungswasser gefiltert oder unbehandeltes Aquarienwasser verwendet werden.
In Pflanzgefäßen kommt am besten Flüssigdünger für Blattpflanzen zum Einsatz, der direkt dem Gießwasser zugegeben wird.
Verschnitt
Ein Verschnitt ist bei der Dreimasterblume als Zimmerpflanze nur dann notwendig, wenn:
- Pflanzenteile vertrocknet oder verwelkt sind
- Triebe zu lang sind
- Stecklinge gewonnen werden sollen
Die Maßnahme wird in der Regel problemlos vertragen und ist ganzjährig möglich. Saubere und scharfe Schnittwerkzeuge schonen die Pflanze und beugen Krankheiten und einem Befall mit Parasiten vor.
Vermehrung
Neben Teilung und Aussaat besteht die Möglichkeit, Stecklinge zu gewinnen und diese in Wasser bewurzeln zu lassen oder in Anzuchterde zu stecken. Die dafür notwendigen Kopftriebe werden am besten während des ersten Wachstums im Frühjahr abgeschnitten und sollten 15 bis 20 Zentimeter lang sein.
Nach zwei bis drei Wochen zeigen sich die ersten Wurzelspitzen. Wurde die Variante des Vorziehens im Wasser gewählt, kann der Steckling bei einer Wurzellänge von etwa fünf Zentimetern in Erde eingepflanzt werden.
Überwinterung
Die als Zimmerpflanzen kultivierten Dreimasterblumen können ganzjährig bei normalen Raumtemperaturen von 18 bis 25 Grad Celsius stehen. Eine Alternative ist es, sie im Winter kühler zu halten. Unter zehn Grad sollte das Thermometer jedoch nicht fallen.
Hiervon abgesehen kann das Gießen reduziert und die Düngung im Herbst vollkommen eingestellt werden.
Expertentipp
Dreimasterblumen sind giftig für Menschen und Haustiere. Damit weder Kinder noch Tiere in Gefahr sind, sollten sie außerhalb deren Reichweite stehen. Anderenfalls besteht das Risiko, dass beim Spielen oder aus Neugier Teile abgerissen oder abgebissen werden.
Fazit
Dreimasterblumen sind ideale Gewächse für Anfänger in der Pflanzenpflege und für alle, die Schönheit genießen, aber nicht viel Aufwand betreiben möchten.
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