Zäune aus den üblichen Materialien wie Holz oder Metall sind praktisch, haltbar und einfach zu installieren. So manch einen Hausbesitzer interessieren diese Argumente aber kaum – er möchte etwas Ausgefalleneres, am besten direkt aus der Natur.
Die gute Nachricht: Heutzutage gibt es diverse Möglichkeiten, Zäune aus natürlichen Materialien zu bauen, oder noch besser: wachsen zu lassen! Wir stellen in diesem Ratgeber zwei dieser Lösungen vor, eine bekannte und eine etwas exotischere.
Buchsbaum als Zaunersatz
Der Buchsbaum mit dem botanischen Namen Buxus sempervirens ist in Nordafrika, Westasien, Mitteleuropa und Südwesteuropa heimisch. Er wächst als immergrüner Strauch sehr langsam und bildet schräg nach oben stehende, kurze und kantige Zweige. Nach Jahrhunderten der Züchtung und aufgrund von Mutationen sind heute mehr als 60 verschiedenen Sorten bekannt. Wegen seines dichten Wuchses wird und wurde Buchsbaum gerne als Heckenpflanze gesetzt. Viele berühmte Gärten wurden mit Buchsbäumchen eingefasst und weisen oft die typischen zurechtgeschnitten Formen auf. Das Holz des Baumes wird, aufgrund seiner enormen Härte, auch gerne zum Drechseln benutzt.
Übrigens: Im christlichen Glauben finden die Zweige des Buchsbaumes am Palmsonntag Verwendung. Der Buchsbaum gilt in weiten Teilen Chinas als Symbol für ein langes Leben, und oft werden heutzutage unsere Adventskränze aus Buchsbaumzweigen hergestellt.
Der Buchsbaum ist als Hecke sehr pflegeleicht und dankbar. Die immergrünen Blätter sorgen auch im Winter für einen guten Sichtschutz, sofern er nicht zu lange der Sonne ausgesetzt war. Er sollte regelmäßig gegossen werden, damit sich keine braunen Blätter bilden. In kalkhaltigem, humusreichem Boden sollte man ihn gut wässern, bevor man die jungen Triebe einsetzt. So muss er dann täglich gewässert werden, bis er ausgewachsen ist. Keinesfalls darf der Boden vollständig austrocknen. Da die meisten Arten der Buchsbäumchen nur sehr langsam wachsen, benötigen diese nur wenige Nährstoffe – Hornspäne, Kalk und Eisen sind ausreichend.
Große Buchsbäume sind im Handel recht teuer, einfacher und billiger lassen sie sich über Stecklinge vermehren. Im Herbst wird ein etwa 10 cm langer, nicht mehr junger Zweig mit brauner Rinde abgeschnitten. Die untersten Blätter werden dann entfernt und der Zweig flach in Blumenerde gesteckt. Dabei sollte möglichst viel Sauerstoff an die Schnittstelle gelangen können. Ohne Sonneneinstrahlung fängt er bei Zimmertemperatur schnell an zu wachsen und kann in einen Topf gesetzt werden. Im Frühjahr kommt er dann nach draußen.
Wer nur einfach seine Terrasse mit einem Sichtschutz versehen möchte, der kann natürlich auch Buchsbäume im Topf wählen. Diese lassen sich als Kugel oder in Form kleiner Bäumchen ebenfalls zurechtschneiden. Auch kleine Figuren sind in Töpfen möglich und dank der zusammensteckbaren Drahtgeflechte leicht zurechtzuschneiden.
Zäune aus Bambus
Wer es ebenfalls natürlich, aber etwas exotischer mag, für den ist ein Bambuszaun die perfekte Lösung. Die Nutzung dieses Naturmaterials führte man in Europa ein, als sich die erste Bewegung aus Freunden von natürlichen und recyclingfähigen Lösungen sowohl bei der Herstellung von Häusern als auch im gesamten Gartenbereich formierte.
Das Material für den Bambuszaun stammt in der Regel aus Anbaugebieten in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde, vor allem in Asien und dort in China oder auch Indonesien. Hier wurden in den letzten Jahren sehr viele Bambusproduktionen, natürlich reine Monokulturen, neu aufgebaut.
Natürlichen Bambus findet man dagegen in feuchten Gebieten, in Sumpfnähe oder in der Nähe von Seen und Teichen – allerdings nicht in den von der Industrie benötigten Mengen. In der Großproduktion wird dafür einfach ein Landteil geflutet und dort dann der Bambus angepflanzt. Dies führt wie so häufig zu einem Problem in diesen für das Weltklima so wichtigen Gebieten.
Wer also vorhat, einen Zaun aus Bambus zu bauen und dabei den Umweltgedanken nicht vernachlässigen möchte, der sollte darauf achten, natürlich gewachsenen Bambus zu wählen. Zudem steht die Frage im Raum, ob der Zaun aus lebenden Bambuspflanzen errichtet werden soll (Bambus wächst sehr schnell!), oder ob der Zaun und das dazu passende Gartentor lediglich aus Bambusholzelementen bestehen sollen. Diese Frage muss natürlich jeder für sich beantworten.