Ameisenbiss – erkennen und behandeln

Ameisen sind im Haus oder sogar in der Küche nicht willkommen. Solange die kleinen Insekten aber nicht beißen, kannst du ihnen gelassen begegnen und sie bekämpfen. Der Ameisenbiss hingegen ist bestenfalls lästig, wenn auch nicht immer harmlos. Es gibt jedoch einige Ameisenarten, deren Biss Rötungen, Schwellungen und starken Juckreiz verursachen kann. In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie man einen Ameisenbiss behandelt und welche Ameisen man meiden sollte, weil der Biss einiger dieser Insekten schwere Reaktionen hervorrufen kann.

Nicht alle Ameisenbisse sind gleich schmerzhaft

Fast jede Ameisenart hat Mundwerkzeuge, die nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern auch zur Verteidigung gegen Fressfeinde dienen.

Während unsere gewöhnlichen Hausameisen, die meist in unseren Gärten zu finden sind, nur beißen, können Wald- und Feuerameisen zusätzlich zum Biss auch Gift in Wunden spritzen.

Ameisensäure, ein Gift, kann schwere Allergien verursachen. Du hast wahrscheinlich schon von Ameisensäure gehört. Diese Säure ist stark ätzend und gehört zur Gruppe der Methansäuren. Doch dazu später mehr in diesem Artikel.

Ameisenbisse und allergische Reaktionen sollten vermieden werden

Zunächst ein Wort der Warnung: Ameisen sollten vermieden werden, wenn du bekanntermaßen allergisch auf Insektenstiche und -bisse reagierst. Alle Ameisen auf deinem eigenen Grundstück müssen im Notfall bekämpft werden (Lesetipp: Ameisen im Kampf).

Bei schweren allergischen Reaktionen solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Wenn die betroffene Stelle stark anschwillt und der Kreislauf der gebissenen Person versagt, sollte sofort ein Notarzt verständigt werden. Die sicherste Methode ist, die 112 zu wählen und das Problem zu schildern.

Das Gleiche gilt für den Notruf 112, wenn die Ameise in den Mund oder den Rachen gebissen hat. Zum Glück gelangen Ameisen nur selten in den Mund von Menschen, wie es Bienen und Wespen tun können.

Die Erste Hilfe bei Ameisenbissen ist einfach

Ein Ameisenbiss brennt zunächst und verursacht Unbehagen auf der Haut. Aber vor allem bei Hausameisen ist der Biss nicht so schmerzhaft wie zum Beispiel ein Wespenstich. Hier sind ein paar einfache Tipps und Hausmittel zur sofortigen Linderung:

Wärme kann gegen den Ameisenbiss eingesetzt werden

Wärme kann den Juckreiz und die Schwellung, die durch Ameisenbisse verursacht werden, lindern. Das gilt besonders für Wespen-, Bienen- und Hornissenstiche, aber auch für Ameisenbisse. Zum einen kannst du einen erhitzten Löffel für ein paar Sekunden auf die betroffene Stelle auflegen, zum anderen kannst du einen elektronischen Stichheiler verwenden. Dieser kann überallhin mitgenommen werden und ist klein genug, um in jede Handtasche oder ins Auto zu passen.

Die Kühlung erfolgt sofort

Die Kältebehandlung, also das Kühlen der Bissstelle, lindert den Juckreiz und mögliche Schmerzen und verhindert das Anschwellen der Bissstelle. Ein Rat an alle Eltern: Bewahre immer ein oder zwei Kühlakkus im Kühlschrank auf. Diese sind auch bei kleineren Verletzungen wie einer Beule nützlich.

Salben zur Kühlung

Ferner gibt es in Apotheken kühlende Salben, die den Juckreiz lindern. Eine solche Salbe mit einer kleinen Menge Kortison wird auch für Allergiker empfohlen. Dieser Wirkstoff hat die Fähigkeit, Entzündungen zu reduzieren. In unserem Bekanntenkreis sind vor allem Soventol Gel und Soventol Hydrocortison Acetat Creme bekannt; es gibt aber noch zahlreiche andere.

Anregung: Aloe vera

Aloe vera hat viele positive Eigenschaften. Die beruhigende Wirkung auf die Haut und die kühlenden Eigenschaften des Aloe vera Gels sind für die Anwendung bei Ameisenbissen auf jeden Fall beachtenswert. Übrigens wirkt Aloe vera schnell und konsequent bei Sonnenbrand.

Allergietabletten gegen Ameisenstiche

Wer gegen Insektenstiche oder Ameisen allergisch ist, kann ein Antihistaminikum einnehmen, um die Allergie zu behandeln. In der Medizin werden diese als Histaminrezeptorblocker oder -antagonisten bezeichnet.

Neuere Antihistaminika sorgen dafür, dass du dich weniger müde fühlst und deine täglichen Aktivitäten nicht beeinträchtigt werden.

Hausmittel gegen Ameisenbisse

Das bekannteste Hausmittel gegen einen Ameisenbiss ist es, die betroffene Stelle mit Spucke einzureiben. Tatsächlich funktioniert das für eine kurze Zeit recht gut, aber der Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Eine Vermutung ist jedenfalls, dass die Speichelverdunstung einfach eine Kühlung der Bissstelle bewirkt.

Viele Menschen schwören darauf, eine halbe Zwiebel auf die entsprechende Bissstelle oder den Insektenstich zu legen. Tatsächlich wirkt die Zwiebel leicht desinfizierend. Abgesehen von persönlichen Erfahrungsberichten gibt es jedoch keine größeren Untersuchungen darüber, ob Zwiebeln tatsächlich gegen Insekten- oder Ameisenbisse helfen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Verwendung von Hausmitteln häufig vorkommt, weil die Menschen an ihre Wirksamkeit glauben.

Ameisenbisse durch Feuerameisen oder Waldameisen

Sofern das Haus nicht mitten im Wald steht, halten sich weder Feuerameisen noch Waldameisen normalerweise in der Nähe von Häusern auf. Trotzdem ist es möglich, dass jemand beim Wandern, Zelten oder Spazierengehen auf einen Ameisenbau oder eine Ameisenstraße stößt.

Natürlich beißen die Ameisen nicht böswillig zu, sondern es handelt sich um eine rein instinktive Verteidigungshandlung. Ein starker, unerträglicher Juckreiz wird ausgelöst, wenn mehrere Ameisen unbemerkt über den Körper krabbeln und plötzlich zubeißen.

Während ein Hausameisenbiss schnell vergessen ist, weil der Schmerz nachlässt, ist ein Waldameisenbiss häufig schmerzhaft. Die Ameise hat ihr Ameisengift in die Bisswunde gespritzt und verursacht dort Juckreiz und Brennen. Außerdem schwillt die Bissstelle an, und der Betroffene versucht instinktiv, sich zu kratzen. Da sich das Ameisengift leichter ausbreitet, verschlimmert sich die Schwellung leider oft.

Das Gift gelangt übrigens über eine Drüse oder einen Stachel am Hinterleib der Ameise in die Bissstelle.

Ameisensäure ist extrem gefährlich

Methansäure ist Ameisensäure. Da bei einem Ameisenbiss nur eine sehr geringe Menge Ameisengift in den Körper injiziert wird, ist der Biss normalerweise nicht gefährlich. Manchmal treten Rötungen und kleine Schwellungen auf, die aber nach ein paar Tagen wieder abklingen.

Schlimmer noch: Allergische Reaktionen auf Ameisensäure sind häufig. Vor allem die Feuerameise gilt als besonders gefährlich. Diese Ameisenart verursacht in Amerika Millionen von Dollar an Schäden. Das Gift dieser Ameise hat schon einige Menschen getötet.

Besonders gefährlich ist es, wenn neben der allergischen Reaktion ein anaphylaktischer Schock auftritt. Das ist ein echter Notfall. Ein Krankenwagen sollte sofort losgeschickt werden.

Um den anaphylaktischen Schock zu behandeln, wird der Notarzt zunächst Adrenalin verabreichen. Dadurch verengen sich die Blutgefäße, wodurch die Atmung stabiler wird. Die Symptome des Schocks klingen ab. Im nächsten Schritt wird Kortison per Infusion verabreicht. Kortison soll die Entzündung im Körper auf unbestimmte Zeit verhindern.

Ameisenbissen vorbeugen

Alle Lebensmittel sollten fest verschlossen sein. Das gilt besonders auf der Terrasse oder in der freien Natur. Eine einzige Ameise, die etwas zu fressen findet, garantiert, dass gleich eine ganze Ameisenarmee einmarschieren wird. Der Grund dafür ist die Duftspur, die eine Ameise hinterlässt. Alle anderen Ameisen werden ihr zur Nahrungsquelle folgen. Das ist übrigens auch der Grund für die bekannten Ameisenstraßen. All diese Ameisen folgen im Wesentlichen der Duftspur der ersten Ameise.

Festes Schuhwerk und Socken für die Hose

Wenn du in der freien Natur wanderst, besteht immer die Möglichkeit, dass eine Ameise über deine Schuhe und in deine Hose krabbelt. Deshalb ist es besonders nützlich, die Hose in die Socken zu stecken. Auf diese Weise gelangen die Ameisen nicht in das Hosenbein, sondern landen auf der Hose. Die Ameise kann diese nicht durchbeißen, wenn sie aus einem festen Material besteht (z. B. Jeans).

Zusammenfassung

Während der Biss einer gewöhnlichen Hausameise meist harmlos ist, stellt der Biss einer Waldameise oder einer Feuerameise ein erhebliches Risiko dar. Das Ameisengift verursacht schmerzhafte Bisse, Rötungen und Schwellungen. Ein Ameisenbiss ist meistens mit einem unangenehmen und starken Juckreiz verbunden.

WICHTIG: Ein Feuerameisen- oder Holzameisenbiss kann häufig eine allergische Reaktion hervorrufen. Wenn du Kreislaufprobleme oder Schwellungen in deinem Mund oder Rachen hast, rufe sofort einen Krankenwagen.

Andere Leser interessierte auch:

• Schädlinge in deinem Garten: 5 erfolgreiche Strategien
• Wichtige Fragen und Antworten zur Entfernung von Silberfischchen
• Woher kommen Silberfische –  Die unwillkommenen Eindringlinge
• Zecken an deinem vierbeinigen Freund vermeiden
• Zecken auf einem Hund und einer Katze
• Flohbehandlungen für Haustiere
• Fruchtfliegen
• Bekämpfen von Textilmotten/Kleidermotten
• Ameisen im Garten
• Die häufigsten Schädlinge im Garten

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API Der Preis ist möglicherweise inzwischen geändert worden und auf dieser Seite nicht mehr aktuell