Gartengrundstücke werden in Bayern immer beliebter. Das liegt vor allem daran, dass Garten- und Freizeitgrundstücke auf vielfältige Weise genutzt werden können. Um sich vom Arbeitsstress zu erholen, als Ausgleichsort, um mal ausspannen zu können, oder als Ferienhaus zu nutzen, sind alle Möglichkeiten gegeben. Wer einen Kleingarten in Bayern kaufen möchte, wird schnell feststellen, dass die Aufgabe schwieriger ist, als er erwartet hat.
Preisbestimmende Variablen
Der Wert eines Kleingartens wird auf die gleiche Weise bestimmt wie der eines Baugrundstücks. Die Lage und Größe des Grundstücks sind wichtige Faktoren. Gartengrundstücke und Immobilien in ländlichen Gebieten sind deutlich günstiger als in Städten wie Ingolstadt, Nürnberg oder München. Ingolstadt ist am günstigsten, während Grundstücke und andere Immobilien in Nürnberg bereits doppelt so teuer sind. In München zahlt man ein Drittel mehr als in Nürnberg.
Um den Wert einer Immobilie zu ermitteln, wird ein Bewertungsprotokoll verwendet. Die folgenden sind die wichtigsten Bestimmungsfaktoren:
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- Der Zustand des Grundstücks
- Anpflanzung von Pflanzen
- Vorhandensein von Strukturen, wie z. B. einer Gartenlaube
- Nebenleistungen (Strom- und Wasserversorgung)
Anhand des Bewertungsprotokolls wird der endgültige Preis ermittelt, der für ein bestimmtes Garten- und Erholungsgrundstück gezahlt werden muss.
Preisanstieg und -verfall
Garten- und Freizeitgrundstücke sind in Bayern deutlich teurer geworden, fast parallel zum Anstieg der Grundstückspreise. In dieser Hinsicht ist Bayern das teuerste Bundesland in Deutschland. Ein Quadratmeter kostet in dem Bundesland durchschnittlich 12 EUR. Mit rund 4,17 EUR pro Quadratmeter ist Sachsen-Anhalt das günstigste Bundesland in dieser Statistik. In Bayern liegt der Quadratmeterpreis für Gartengrundstücke mit 41,26 EUR am oberen Ende. Damit ist ein Garten- und Kleingarten in Bayern fast zehnmal so teuer wie in Sachsen-Anhalt.
Die Preise für Kleingärten in Bayern haben sich seit 1990 mehr als verdoppelt, und der Trend zeigt, dass die Preise in den nächsten Jahren weiter steigen werden.
Aber warum sind die Preise in Bayern trotz eines starken Aufwärtstrends so hoch?
Gründe für den Preisanstieg
Die enorme Nachfrage nach Kleingärten ist einer der Hauptgründe für den starken Anstieg der Preise. Das liegt an den deutlich gestiegenen Preisen für Bauland in Bayern. In Bayern kostet ein Quadratmeter Bauland im Durchschnitt zwischen 1750 und 2500 EUR. Weil Bauland so teuer ist, können sich viele Menschen nur kleinere Häuser leisten. Diese werden dann mit Häusern bebaut und lassen wenig Platz für einen Garten. Viele Hausbesitzer/innen möchten jedoch ein Gartengrundstück nutzen, um trotzdem einen Garten genießen zu können. Das ist deutlich günstiger als ein Grundstück, das nur für ein Haus genutzt wird und keine zusätzliche große Nutz- oder Freizeitfläche bietet.
Ein weiterer Faktor, der zu der hohen Nachfrage beiträgt, ist, dass Bayern ein sehr bevölkerungsreiches Land ist. Je größer die Bevölkerung eines Bundeslandes ist, desto größer ist die Nachfrage nach Erholungs- und Gartenland.
Aufgrund der hohen Nachfrage ist es nur in seltenen Fällen möglich, ein Garten- oder Freizeitgrundstück zu erwerben. In der Regel findet man sich auf langen Wartelisten wieder. Derzeit ist es möglich, 2-3 Jahre zu warten, bevor man einen Kleingarten erwerben kann.
Alternativen und wichtige Informationen
Wenn du den Kauf eines Kleingartens in Bayern in Erwägung ziehst, solltest du die oben genannten Informationen im Hinterkopf behalten. Der Kauf eines Kleingartens kostet normalerweise mindestens 8000 EUR. Nur in seltenen Fällen sind Parzellen zu diesem Preis erhältlich. Eine Parzelle in Bayern ist in der Regel 500 Quadratmeter groß.
Es gibt auch die Möglichkeit, ein Grundstück zu pachten, anstatt es zu kaufen. Dabei schließt man einen langfristigen Pachtvertrag ab und zahlt eine jährliche Gebühr für die Nutzung des Gartengrundstücks. Du kannst wählen, ob du den Pachtvertrag am Ende der Laufzeit verlängern möchtest oder nicht. Das kostet bundesweit etwa 270 EUR pro Jahr. In Bayern kann dieser Betrag etwas höher sein. Lokale Verbände, Städte und Gemeinden sind die ersten Anlaufstellen für Interessenten.
Quellen und weitere Links
https://www.gruenbedarf.de/media/wysiwyg/gruenbedarf/presse/presse-kleingartenstudie-gruenbedarf.pdf
https://www.statistik.bayern.de