Eine Erweiterung des Hauses durch den (An-)Bau eines Wintergartens wird in Deutschland immer beliebter. Gewöhnlich wird der Wintergarten dabei – wie der Name suggeriert – auch im Winter als zusätzlicher Wohnraum genutzt. Kaltwintergärten benötigen hingegen keine Heizung, sind dafür aber im Winter nicht bewohnbar – und daher deutlich weniger verbreitet.
Doch was sollte bei der Wahl der Heizung beachtet werden, damit der Wintergarten Anbau Wohnzimmer sein kann, auch in der kalten Jahreszeit? Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt und stellen die beiden beliebtesten Heizungsformen für den Wintergarten vor.
Grundsätzliche Gedanken
Im Wintergarten muss anders geheizt werden, als in Wohnräumen, denn dort sollte die Temperatur im Sommer wie im Winter konstant sein. Besonders für exotische Pflanzen ist dies sehr wichtig, aber auch für die Bewohner wird so ein konstantes Wohlfühlklima geschaffen. Wärmepumpen, Wärmeschutzglas, Heizgläser, Konvektorheizung, Bodenkanalheizung und Heizleisten zählen zu den üblichen Wärmequellen, die in einem Wintergarten eingesetzt werden. Die beiden wichtigsten sind:
Konvektorheizung
Die Konvektorheizung ähnelt optisch den herkömmlichen Heizungskörpern für Wohnräume. Unterschiedlich ist jedoch die Art der Wärmeabgabe. Während herkömmliche Heizkörper die Wärme direkt abstrahlen, funktioniert die Konvektorheizung über Konvektion (Wärmeströmung). Das bedeutet, dass die Raumluft sich erst erwärmt, wenn sie an den Heizkörpern vorbeiströmt. Die Luft wird dabei ständig umgewälzt und erwärmt somit den kompletten Innenraum.
Wie herkömmliche Heizungen in der Regel auch, werden sie unterhalb von Fenster, Balkon oder Terrassentüren angebracht. Sie sind sehr viel kleiner als herkömmliche Heizkörper und können sogar in den Fußbodenaufbau integriert werden. Von außen sind sie dann nur noch als Lüftungsroste sichtbar. Die Heizkörper der Konventorheizung sind in Form von Radiatoren, als Lammellen- oder Rippenheizung erhältlich.
Die Funktionsweise der Konvektorheizung
Erwärmte Luft steigt bekanntlich nach oben. Dabei wird kalte Raumluft von den Glasfronten nach unten gedrückt und durch die Konvektorheizung erwärmt. Durch diesen ständigen Vorgang erwärmt sich die Innenluft sehr rasch und auch in Fußbodennähe bleibt die Raumluft warm. Dieser Kreislauf der Wärmeströmung ermöglicht eine energieeffiziente Raumluftnutzung.
Die Konvektorheizung besteht aus einem Rohrsystem, das rippenförmig angeordnet ist. Das Rohrsystem besteht entweder aus Stahl- oder Kupferrohre und ist in mehreren Reihen miteinander verbunden. Gebläse sorgen zusätzlich für eine bessere Verteilung der warmen Luft.
Wärmepumpe
Wärmepumpen werden auch für Wintergärten immer beliebter. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist, dass die Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder aus der Erde gewonnen wird. Ressourcen, die ständig verfügbar, bzw. regenerierbar sind. Feste Brennstoffe wie Holz, Kohle oder Öl werden nicht benötigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die modernen Geräte geräuscharm und platzsparend sind und auch nachträglich in einen Wintergarten eingebaut werden können.
70 % der Heizleistung bezieht die Wärmepumpe aus dem genannten natürlichen Kreislauf, 30 % werden daher aus dem Strombetrieb gewonnen. Mit solarer Energie lässt sich der verbrauchte Strom wieder ausgleichen.
Wärmepumpen sorgen jedoch nicht nur für Wärme, sondern können auch kühlen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Heizsystemen und sorgt stets für eine konstante Temperatur im Wintergarten – im Sommer und im Winter.
Funktionsprinzip der Wärmepumpe
Mit nur 25 – 30 % zugeführter Energie 100 % Heizleistung zu produzieren – das schafft nur eine effiziente Wärmepumpe. Die Funktion ist recht einfach erklärt: Über ein Wärmetauschersystem wird aus der Umwelt Wärme gewonnen und durch einen Kältekreislauf im Inneren des Gerätes auf eine definierte Temperatur gebracht. Umgekehrt funktioniert beispielsweise ein Kühlschrank. Dieser entzieht aus dem Inneren die Wärme und gibt sie nach außen ab. Daher ist diese Technik auch nicht neu, sondern wurde praktisch nur neu entdeckt.
Es sind zwei Betriebsarten möglich – die mono- oder bivalente Betriebsart. Der monovalente Betrieb bezieht die Heizleistung nur aus der Wärmepumpe, während die bivalente Betriebsart beispielsweise eine Öl- oder Gasheizung mit einschließt. Für die monovalenten Arten dienen Erdreich und Wasser als Wärmequelle, die mit Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpen betrieben werden. Für die bivalente Betriebsart werden die Luft als Wärmequelle und Luft/Wasser-Wärmepumpen verwendet.